ANSPRUCH

Aktuellen Studien zufolge stimmt nur für etwa ein Drittel aller Auszubildenden in Deutschland der Satz: „der von mir gewählte Beruf fordert das, was ich wirklich will und was ich am Besten kann“. Heißt im Umkehrschluss: Zwei Drittel sind mit Ausbildungen unterwegs, die Wenig bis Nichts mit ihnen zu tun haben. Die Folge: Sie werden aller Voraussicht nach wenig Freude an ihrem Beruf entwickeln, alles daran setzen „unfallfrei“ und mit kleins´t möglichem Aufwand durch ihre Ausbildung zu kommen (denken Sie an Ihre Schulzeit) und: die Erfahrung machen, „Arbeit ist halt so – geht doch“.

Das Blöde an Erfahrung ist, dass sie Stück für Stück ins limbische System unseres Gehirns einzieht und zur Haltung wird. Und Haltung ist das, was unser Verhalten steuert. Bin ich überzeugt, dass Arbeit halt so ist, werde ich mich immer so verhalten, wie ich es gelernt habe. Und außerdem: Freude und Potenzialentfaltung haben ja in der Freizeit Platz genug.

Wen wundert´s, dass andere Studien – zum Beispiel die des Gallup-Institutes von 2018 – zum Ergebnis kommen, dass nur etwa 20% aller Arbeitnehmer (nach ihrem Studium oder ihrer Ausbildung) in Deutschland ihren Job als „ihr Ding“ wahrnehmen. Das gleiche Phänomen, zeitlich ein Stück nach vorne geschoben. Böse Zungen würden von Züchtung sprechen – davon, dass wir schon in der Phase der Berufsorientierung (und sicher noch viel früher) vieles dafür tun, das zum „Schluss“ Arbeitnehmer da sind – aber nicht wirklich dabei.

So – jetzt zu unserem Anspruch. Zum Anspruch von HERZBLUTWEG. Erstens finden wir es grusig, dass studiengemäß zwei Drittel aller Auszubildenden und 80% aller Arbeitnehmer in Deutschland etwa die Hälfte ihrer „Wachzeit“ mit etwas (Arbeit) verbringen, das ihnen Wenig bis Nichts gibt und zweitens können wir uns als Gesellschaft „Dienst nach Vorschrift“ in Zukunft noch weniger leisten, als in der Vergangenheit. In einer Zeit mit demokratisiertem Wissen, das sich zudem alle zwei Jahre verdoppelt, nahezu vollständiger, globaler Markttransparenz und gleichzeitig der Erfordernis unsere Umwelt zu retten, ist die menschliche Fantasie, Kreativität … Schaffenskraft das zum Schluss einzige Differenzierungsmerkmal.

Und genau deshalb treten wir an – mit dem Anspruch, wirksame Beiträge dafür zu leisten, dass jeden Tag ein AZUBI mehr in einem Beruf ist, der wirklich zu ihm passt.